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16.03.2011
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- Veranstaltungsbericht -

 

Aktionstag "Kultur in Fritzlar und Büraberg" des Wanderverbandes Hessen

Die Landesfachwarte der Bereiche Wandern und Kultur hatten am 09. Oktober 2010 zu einer Veranstaltung des Landesverbandes Hessen geladen. Orte der Veranstaltung waren die Bonifatiusstadt Fritzlar und der Stadt nahegelegene Büraberg.

Am Grauen Turm in Fritzlar trafen sich über einhundert Wanderer aus allen Regionen Hessens.
Gut gelaunt, bei klarem, sonnigem Herbstwetter wurden alte Bekannte begrüßt bzw. neue Bekanntschaften geknüpft.

Fachkundige Stadtführer übernahmen in Gruppen die Angereisten.


Erste urkundliche Erwähnung der Stadt geht auf das Jahr724 zurück.
Hier ließ Winfrid Bonifatius aus dem Holz der von ihm gefällten "Donareiche" eine Kapelle errichten. Die darauf folgende Gründung eines Benediktinerklosters und die strategisch wichtige Lage zwischen fränkischen uns sächsischen Siedlungsgebieten, zudem an einem Kreuzungspunkt wichtiger frühmittelalterischer Straßen gelegen, verliehen Fritzlarbis in die Neuzeit hinein eine bedeutende Stellung. Noch heute beeindrucken die vielen Fachwerkbauten aus dem 15.-18. Jh., der Marktplatz mit Rolandbrunnen und Münze, Stiftskirche St. Peter (Dom), Stadtmauer und Wehrtürme, Rathaus, Hochzeitshaus, Kloster der Ursulinen … und Vieles mehr.


Während der Mittagszeit traf man sich im "Brauhaus" zur Stärkung. Hier ergriff der 1. Vorsitzende des Wanderverbands Hessen, Hans Samberger, das Wort. Er begrüßte die zahlreich erschienenen Wanderfreunde und bedankte sich bei ihnen - trotz z.T. langer Anfahrtswege - für ihre Teilnahme. Sein Dank galt auch den Landesfachwarten Rosemarie Langefeld und Manfried Hering für die Organisation dieser Veranstaltung.

Zur Fortsetzung der Kulturaktion fuhr man zum Büraberg.

Auf eine Wanderung dorthin wurde aus Zeitgründen und der evtl. feuchten Ederauen verzichtet.

Der Büraberg befindet sich vier Kilometer westlich von Fritzlar am rechten Ederufer. Nichts deutet zunächst für einen Fremden darauf hin, dass dieser Berg eine bedeutende Vergangenheit hat.


Der Büraberg ist einer der historisch bedeutsamsten Berge im nördlichen Hessen.
Im Schutz eines fränkischen Kastells auf dem Büraberg gründete Bonifatius 741 das gleichnamige Bistum, das aber bald erlosch. Bischofskirche war die von iroschottischen Missionaren gegründete Kirche Sankt Brigida, die heute eine schlichte, im 17. Jh. neu errichtete Wallfahrtskapelle ist.








Ältester erhaltener Bauteil der Kapelle ist die Chorbogenwand, die mittels Radiokohlenstoffdatierung von Holzkohlepartikeln im Kalkmörtel in den Zeitraum 543-668 bzw. 558-667 datiert werden konnte. Damit würde es sich um den in seinen Ursprüngen ältesten Kirchenbau östlich bzw. nördlich des Limes handeln.

Außerhalb der Kapelle sind Fundamente eines ovalen Taufbrunnens aus der Zeit des Bonifatius erhalten.



Dank für einen solch erlebnisreichen Tag, den die Wanderer aus allen Teilen Hessens im Edertal erleben durften. Im nächsten Jahr, 2011, wird das Ziel des Aktionstages Witzenhausen in Nordhessen sein.
G.Z.